Beatrice Voigt Kunst und Kulturprojekte & Edition
Im Wandel des Wassers
Systemisches GestaltCoaching
„Die Welt des Flüssigen verlangt nach einem angemessenen Denken, nach ‚flüssigen‘ Vorstellungen, nach beweglichen Bildern. Das Wasser fordert uns zu einer Umwandlung unseres erkennenden Bewusstseins heraus.“

Theodor Schwenk

Systemisches GestaltCoaching für flüssiges Denken

Grundlagen

Globalisierung, Kriege, Verlust intakter Landschaften und Lebensräume mit der daraus resultierenden Zunahme an Migrationsbewegungen führt zu einer fortschreitenden „Delokalisierung“ und Vermischung von Kulturen, die für Menschen nicht nur den Verlust von „Heimat“, sondern auch einen Mangel an Natur- und Selbstbezug mit sich bringt. Die gerade in der kulturellen Vielfalt begründeten, vielfach unerkannten Potentiale verbergen sich all zu häufig hinter Mauern der Abwehr und Aggression gegen den, die oder das Andere.

Hier kann das Wasser – Urelement der Natur und Grundlage für alles Leben – als verbindende und integrierende Kraft wirken und zu einer Rückverbindung des Menschen mit sich selbst sowie zu einer Wieder- und Neuverbindung von Mensch und Landschaft beitragen.
Zentrale Aspekte:

  • Der Mensch und seine Eigenschaften
  • Der Fluss und seine Eigenschaften
  • Die Landschaft und ihre Eigenschaften
Analog zum Weg des Flusses durch eine Landschaft von der Quelle bis zur Mündung ins Meer lässt sich der Lebensweg des Menschen von der Geburt bis zum Tod beschreiben. Mein Ansatz eines „Systemischen GestaltCoachings“ begreift den Fluss als Strom des Lebens, der sich dem Menschen in der ihm eigenen „Sprache des Flusses“ mitzuteilen vermag. Der Fluss wird zur Brücke zwischen Mensch und Landschaft, das Wasser tritt gleichsam als Mittler in Erscheinung.
„Die Wasseradern ziehen sich in unendlichen Verzweigungen durch den Körper der Erde.
Und das Wasser ändert sich so oft und mannigfaltig wie die Orte, die es durchfließt.“

Leonardo da Vinci, Codex Leicester

Indem das Wesen des Wassers in seiner Beziehung zum Leben und allem Lebendigen wahrnehmbar und erfahrbar wird, kann es den Menschen berühren und zu sich selbst bringen. Der Fluss als universelle Quelle des Lebens kann im Sinne einer fließenden Brücke zwischen „Gegensätzen“ verwandelnd und integrierend wirken ohne kulturell gewachsene Eigenheiten aufzuheben, stellen die spezifischen Charakteristika einer Kultur doch einen Eigenwert dar, der als Ursprung und Quelle fortwährenden schöpferischen Fühlens, Denkens und Handelns erfahrbar ist.
„Indem ich mich auf meine eigene Natur zurückbeziehe, schaffe ich wieder und wieder.“

Bhagavad Gita, 9.8

Systemisches GestaltCoaching als Wegbegleitung
Natur und Kultur sind für das Leben und die Gemeinschaft von Menschen konstituierende Elemente. Mensch und Landschaft sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. In diesem „Verwoben-Sein“ spiegeln sich individuell und kulturell gewachsene Bindungen und Eigenschaften von Menschen und Landschaften. Es entsteht Identifikation mit Tradition, aber auch die Möglichkeit der Abgrenzung und Entfremdung bis hin zur Entfremdung des Menschen von sich selbst.
Auf unserem Lebensweg sind Flüsse Gefährten, die uns lehren können, dass alles veränderlich ist. Wie ein frei fließender Fluss in der Landschaft ist der Fluss unseres Lebens in stetiger Bewegung und Wandlung.
Besonders in Zeiten des Übergangs sind wir mit unerwarteten Turbulenzen konfrontiert, bisherige Ziele und Vorstellungen sind plötzlich in Frage gestellt, neue Horizonte noch nicht in Sicht. Wir bewegen uns in unbekannten Gefilden, ohne Kompass und Landkarte. Wie können wir navigieren, wenn klassische Steuerungsparameter, d.h. bisherige Strukturen und Strategien nicht mehr funktionieren?
In dieser Situation wird es darauf ankommen, behutsam und weitblickend auszuloten, welche Zuflüsse und Einflüsse auf das eigene „Fließsystem“ einwirken und den Lauf der Dinge mitgestalten.
Wie entsteht Orientierung im breiten Strom des Lebens, wenn weder Weg noch Ziel greifbar sind? Steuern wir gegen den Strom oder lassen wir uns von der Strömung tragen? Wie erkennen wir rechtzeitig Untiefen und wie begegnen wir der mitreißenden Kraft von Stromschnellen? Wie können wir uns mit den Quellen unseres Daseins verbinden?

Mit einem an Gestaltprinzipien der Natur orientierten Systemischen GestaltCoaching begleite ich Menschen, die zu neuen Ufern aufbrechen möchten und sich zur Überfahrt einen Lotsen an Bord wünschen, der dem/der Reisenden als Dialogpartner zur Seite steht und im Sinne der Sokratischen Mäeutik hilft, den „richtigen“ Kurs in die Zukunft einfühlend und ertastend zu finden.

In dem wir uns – gleich einem Fluss – mit der kostbaren, sich fortwährend erneuernden Quelle unseres Lebens verbinden, werden wir authentisch. Ein naturgemäßes Leben im Einklang mit uns selbst und allem was uns trägt und hält – Erde, Wasser, Luft, Pflanzen, Tiere und Menschen – ist möglich. In diesem Sinne verstehe ich meine Rolle als Reisebegleiterin auf dem Weg in eine offene und authentische Zukunft.
„Was der Rhein Jung Werner erzählt“
(…)
Fürcht‘ dich nicht, ich kenn‘ die Liebe.
Und ich kenn‘ auch deutsche Träumer,
Die an meinen Ufern wohnen.
Bin ich selbst doch euer Abbild,
Und des deutschen Volks Geschichte,
Sturm und Drang und bitt’res Ende
steht in meinem Lauf geschrieben.
Ich auch komm‘ aus märchenhafter
Heimat, – fremde Alpengeister
Stehn an eiskristallner Wieg‘ mir
Und geleiten mich als Tageslicht.
Stark und wild ist meine Kindheit,
Und wer zählt die Felsenblöcke,
Die ich brausend dort zerschmettre
Und emporwerf‘ wie ein Ballspiel?
Frisch und flott durchschwimm‘ ich
dann das Schwäb’sche Meer
und unversehret
Trag‘ ich meine stolze Jugend
Weiter in die deutschen Gau’n.
Und noch einmal steigt die ganze
Duftumhauchte Stromromantik
Vor mir auf, – die alten Träume
Kehren süß verkläret wieder:
Schaum und Brandung, feste Städte,
Burg und Fels und stilles Kloster,
Und die Rebe reift am Hügel,
Und der Wächter grüßt vom Turme
Und die Wimpel flattern lustig,
Und von her Klippe tönet
Wundersam der Lurley Singen.
Aber dann geht’s schnell zu Ende,
Und ich klag‘ ob dem Verlornen
Und ergebe mich dem Trunke,
Bete auch zu Köln im Dome,
Und zuletzt werd‘ ich ein Lasttier,
Schäb’gen Krämern muss ich dienen.
Auf dem vielgeprüften Rücken
Schwimmt das niederländ’sche Treckschuyt,
Und im Sand, den ich so tödlich
Hasse, schlepp‘ ich müd mein Dasein,
Und ich bin schon lang gestorben,
Eh‘ das Meeresgrab mich aufnimmt.
Hüt dich, hüt dich vor Versandung!
(…)

Victor von Scheffel
Am Rhein in Liechtenstein, Februar 2008
Zum Gedicht von Victor von Scheffel
Der Autor beschreibt die Analogie zwischen dem Wesen Rhein und dem Wesen Mensch augenfällig bis hinein in Prozesse physischen Alterns. Mehr noch: der Rhein kennt den Menschen  wie sich selbst, ist er doch ein Teil von ihm. Die Gegensätze Geburt und Tod verbinden sich im Fluss jedoch – ganz im Sinne von Heraklit – zu zeitlosem Bewusstsein. Er kennt im Anfang das Ende, im Ende den Anfang. Schon in der Jugend kennt er das Alter. Victor von Scheffels Rhein „trägt“ Gefühl, mehr noch: er ist Gefühl und hat ein umfassendes Bewusstsein von sich selbst und vom Leben. Er fühlt sich dem Menschen verbunden und unterstützt ihn in seinen wirklichen Lebensbedürfnissen und in seinen wahrhaftigen Lebenswünschen. Er teilt sich dem Menschen in der ihm eigenen und zugleich universellen „Sprache des Flusses“ mit.
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