Bharata Natyam
Mythologie als Bildsprache der Seele
Wiedererweckung einer 2000 Jahre alten indischen Tanzkunst.
Elemente, Ausdrucksmittel und Strukturen. Tanzperformance von Gertrud Sohler im Rahmen der Plattform „Menschen- und Weltbilder“ im Zusammenwirken mit dem Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke München, Beatrice Voigt Kunst- und Kulturprojekte, 2012
Tanz ist eine Ausdrucksform, die zu allen Zeiten, in allen Kulturen ihren festen Platz in der Gesellschaft hatte. Er stellte eine Möglichkeit dar, sich selbst auszudrücken, die Verbundenheit mit Natur und Kultur zu zeigen und zu erleben. Tanz spricht in der Hauptsache nicht den Intellekt an, sondern sucht einen direkten Weg zum Herzen. Indischer Tanz war von Anbeginn eine Kunstform in der der religiöse Aspekt im Vordergrund stand. Dies wird auch in seiner mythologischen Entstehungsgeschichte deutlich.
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Die Tänzerin muss die Technik, die Partitur, perfekt beherrschen. Die Kunst des tänzerischen Ausdrucks beginnt dann, wenn technisches Können und Empfindung sich verbinden. Die Tänzerin wird eins mit den Personen ihrer Geschichte, sie leidet, lacht und liebt mit ihnen. Ihr ganzes Wesen ist durchdrungen von Hingabe und Liebe. Immer mit dem Bewusstsein für das Urthema, das in allen Tänzen steckt: die Sehnsucht der Einzelseele nach der Vereinigung mit dem Göttlichen.
Dieses Geschehen wird in Indien als Rasa-Erlebnis beschrieben. Es ist dies der „Duft des Tanzes“, der die Zuschauer einhüllt und sie teilhaben lässt an den Stimmungen und Gefühlen. Es ist dies die Sprache des Herzens.
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